Songs of Colonization


The Songs of Colonization - German

About the Songs

We choose to include the German songs as a language reference because we did our own translations. However, we felt it would be more effective for our project if the markup of the songs was in the same language and choose not to mark up the German texts. We felt this would make our analysis clearer and more accessible.


Afrikanisches Reiterlied

Hallo, ich treck mit Reiterlust
Die Pad entlang zu Pferd!
Das Herz frohlockt in weiter Brust,
Gleichwie an Mutters Herd!
Es kennt nicht Sorg‘, es kennt nicht Plag‘,
Kein Reiter grämet sich.
Und dennoch ich voll Sehnsucht frag‘:
Wann kehr‘ zur Heimat ich?

Und reit‘ ich so de Pad entlang
Im bunten Sonnenschein,
Durch blauen Ather tönt mein Sang
Dann in den Busch hinein
Er trägt das Lied in alle Welt,
was grad mein Herz erfüllt.
Doch merkt, dass mir kein Lied gefällt,
was meinen Lieb nicht gilt.

Das Kudu und das Wildebeest,
Der Gemsbock und der Strauß,
Ich scheuch‘ sie auf aus ihrem Nest
Und schieß sie mir zum Schmaus.
Bei Hottentotten, Hereros,
Find‘ tausend Frauen ich,
Und dennoch sehn‘ ich immer bloß
Zu meinen Liebchen mich.

Durch Berg und Tal hinauf, hinab,
So reit‘ ich fort und fort,
hinauf, hinab im Schritt und Trab,
So geht’s von Ort zu Ort.
Auch den Galopp verschmäh‘ ich nicht.
Frei liegt die Pad vor mir!
Doch ist die Heimat erst in Sicht,
Zum Halten ich Parier‘!

Das Sudwesterlied

Hart wie Kameldornholz ist unser Land
Und trocken sind seine Riviere.
Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt
Und scheu sind im Busch die Tiere.
|: Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest! :|

Doch unsre Liebe ist teuer bezahlt
Trotz allem, wir lassen dich nicht
Weil unsere Sorgen überstrahlt
Der Sonne hell leuchtendes Licht.
|: Und sollte man uns fragen:
Was en euch en hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest!

Und kommst du selber in unser Land
Und hast seine Weiten gesehen
Und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt
Dann kannst du nicht wieder gehen.
|: Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir könnten nur sagen:
Wir lieben Südwest! :|

Schutztruppenlied

„Ich bin ein junges Reiterblut – in kaiserlichem Sold, –
Trag‘ auf dem Ohre keck den Hut, – frag‘ nicht nach Lieb‘ und Gold. –
Hab‘ unter mir ein flottes Pferd – und führ‘ ein gut Gewehr, –
Was sonst der Himmel mir beschert, – das wiegt bei mir nicht schwer. –
Wir dienen dir, lieb Vaterland, – im Südwestafrika; –
Schutztruppe werden wir genannt, – zum Schutze sind wir da. –

Brennt noch so stark der Sonne Glut – auf heißem Wüstensand, –
Wir krempen um den breiten Hut – und ziehn vergnügt durchs Land; –
Quält uns der Durst auch noch so sehr, – quält uns der Hunger schier, –
Wir nehmen’s alle nicht so schwer; – den alle denken wir: --
Wir dienen dir, lieb Vaterland, – im Südwestafrika; –
Schutztruppe werden wir genannt, – zum Schutze sind wir da. –

Und haben wir so manche Nacht, – zu Fuß und auch zu Pferd –
Dem Schlaf getrotzt und treu gewacht, – es hat uns nicht beschwert. –
Für deutsche Bruder tun wir’s gern, – und Stolz füllt unsre Brust, –
Für unsern Kaiser, unsern Herrn; – den wir sind uns bewusst: –
Wir dienen dir, lieb Vaterland, – im Südwestafrika; –
Schutztruppe werden wir genannt, – zum Schutze sind wir da. –

Wir sochten schon so manchen Strauß – im Busch und Felsgeröll –
Mit diesen schwartzen Teufeln aus und färbten rot ihr Fell. –
Sie rissen aus, wir hinterdrein – soweit der Himmel blau, –
Und holten wir sie selten ein, sie wissen doch genau: –
Wir dienen dir, lieb Vaterland, – im Südwestafrika; –
Schutztruppe werden wir genannt, – zum Schutze sind wir da. –

Doch ach, so mancher Kamerad – in voller Lebenskraft, –
Bei todeskühner Reitertat – ward er dahingerafft. –
Für unsern Kaiser, für das Reich – gab er dahin sein Blut, –
Auf sein Gesicht, so todesbleich, da legten wir den Hut. –
Wir dienen dir, lieb Vaterland, – im Südwestafrika; –
Schutztruppe werden wir genannt, – zum Schutze sind wir da. –

Und kommt auch mal an uns die Reih‘, – wir bleiben unverzagt; –
In jedem Kampfe wird aufs neu – das Leben frisch gewagt, –
Wir kämpfen ja für deutsche Macht, für deutsche Herrlichkeit! –
Der fernen Heimat wird gedacht – treulich in Freud‘ und Lied. –
Wir dienen dir, lieb Vaterland, – im Südwestafrika; –
Schutztruppe werden wir genannt, – Schutztruppe hoch, hurra!. –